Mate-Automat rebooted – Dokumentation

Januar 19th, 2018 § 7 comments § permalink

Wie ihr vielleicht wisst, hat der maschinenraum seit 2013 einen Mate-Automaten, auch bekannt als Auto-Mate.

Neuer Mate-Automat


Leider war besagter Automat jetzt mehrere Jahre am Stück defekt - der antike mechanische Münzprüfer hatte endgültig versagt und niemand hatte Lust darauf dieses Horrorkonstrukt aus Plättchen, Federn, Klappen und Gewichten noch mal zu reparieren. Nach der Anschaffung war das Teil recht dillettantisch von DM auf € umgebaut worden, schon davor hatte jemand dran rumgepfuscht, und so richtig hat das Ding nie funktioniert - immer mal haben sich Münzen veklemmt, falsche Münzen wurden angenommen (an sich hat das Ding sowieso nur sehr exakt 1x 1€ und 1x 50 Cent zählen können), etc.. Irgendwann war er einfach komplett verklemmt und die Luft war bei allen Beteiligten raus.

Letzten Herbst haben wir uns dann der Sache endlich mal angenommen. Grober Plan: Das ganze Ding umbauen auf einen elektrischen Münzprüfer (und folglich auch elektrische Entriegelung) + Arduino.
Mittlerweile läuft der Auto-Mate wieder gut und zuverlässig, das hier soll eine kleine Dokumentation der vorgenommenen Arbeiten sein.

Ganz am Anfang stand der Ausbau der Fächer-Mechanik und des Münzprüfer-Mechanismus. Also raus damit!

Die ganze Münz-Mechanik wurde dann erst mal abgebaut, bis wir das absolut Minimum übrig hatte: ein kleiner Riegel mit einer Zugstange. Wenn die Zugstange gezogen ist, gibt der Riegel die Mechanik frei und es kann ein Fach geöffnet werden.
Und wo schon mal alles so schön da lag, haben wir auch gleich mal die komplette Fächer-Mechanik zerlegt, gesäubert, neu gefettet und teilweise repariert (zwei Klappen-Scharniere waren defekt).

Zur Betätigung der Zugstange haben wir uns für einen einfachen Zugmagneten entschieden. Sein bisheriges Leben verbrachte er in einem alten Videorekorder - er war zwar nicht sehr stark, aber auf jeden Fall ausreichend.
Dann brauchten wir noch irgendeine Rückmeldung - der Automat muss erkennen, wenn ein Fach geöffnet wird, damit er den Magneten "loslassen" kann. Da fand sich eine perfekt passende Gabellichtschranke aus einem alten Drucker, die wir unten an der Mechanik anbrachten.
Läuft!

Jetzt brauchten wir noch einen Münzprüfer. Erste Versuche erfolgten mit einem alten "wh emp 800" aus einem Spielautomaten - der hatte sogar einen eingebauten Wechsler, wäre ein nettes Extra.
Leider sind wir absolut gescheitert. Das Teil hat keine Dokumentation, einen proprietären Bus, und vielleicht war's auch (zusätzlich) einfach defekt. Wir haben ihm niemals einen Pieps entlocken können.

Plan B: Billig(st)er Münzprüfer aus Hongkong. Die mitgelieferte Dokumentation ließ auch etwas zu wünschen übrig, aber wir haben es hinbekommen.

Der wurde dann noch angepasst (u.a. einiges abgesägt), damit wir den alten Geldeinwurf + Rückgabe (da kommen Münzen raus, die nicht akzeptiert werden) beibehalten konnten.
Die Münzführung erfolgte provisorisch über zusammengeklebte Papp-Röhren - wie alle Provisorien sind die wahrscheinlich in 10 Jahren noch da.

Zum Schluss wurden noch ein paar LEDs zurechtgefeilt und in den ungenutzten Geldeinwurf installiert (ursprünglich gab es zwei mechanische Zähler: einer für große Münzen (1DM, 2DM), einer für kleine Münzen (10Pf., 50Pf.)): rot für Standby, gelb für Münze erkannt, grün für entriegelt.

Zum Debugging wurde dann die "iMate" wieder in Betrieb genommen - die war auch mindestens so lange wie der Automat defekt. Die iMate ist ein Club-Mate-Getränkekasten, der mal zu einem PC umgebaut wurde (Pentium 2 oder so? Das Ding dürfte jetzt schon fast 10 Jahre hier rumstehen). Stand früher auf dem Automaten und zeigte den #maschinenraum IRC-Channel. Steht jetzt wieder oben auf dem Automaten und kann - zusätzlich zum IRC - live die seriellen Daten vom Arduino anzeigen.

Ein paar Bugs tauchen auch schon auf:
- einmal gegen den Automaten treten = 10 Cent! -> nachdem wir den Automaten mit GND von Arduino verbunden haben war das weg.
- immer, wenn der Kompressor vom Kühlaggregat anspringt, zählt der Automat 30 Cent. Wenn der Kompressor ausgeht, zählt er nochmal 20 Cent. -> ein Netzfilter (aus einer Mikrowelle vom Sperrmüll) schaffte da Abhilfe - ab Werk hatte der Automat gar nix.
- der Lüftermotor war immer wieder mal höllisch laut und hat gerattert -> Kühlaggregat ausgebaut, Ursache gefunden (eine abgerissene Schraube, die mal jemand mit Kleber wieder angebracht hatte), Ursache beseitigt (mit einem Bügel über ein anderes Schraubenloch wieder befestigt), noch gleich die echt experimentelle (und garantiert nicht VDE-konforme Verkabelung) in Ordnung gebracht, Ruhe ist (nicht so richtig, aber jetzt ist das Lautstärke-Level normal).
- der Münzprüfer zählte nur unzuverlässig 20Cent, meistens nahm er sie nicht an -> noch mal neu angelernt, diesmal im Automaten, also mit den extra 5mm Weg durch die Blende -> alles gut.

Code und (hoffentlich auch bald Schaltplan) gibt's auf unserem gitlab: https://gitlab.bau-ha.us/maschinenraum/automate

der maschinenraum und die datenschutz-tagung, teil5 – die polizei braucht waffen!

Januar 19th, 2018 § 0 comments § permalink

Zum Schluss glitt die Veranstaltung endgültig in politische Scharmützel ab.

Zuerst sprach der Vorsitzende des "Bund Deutscher Kriminalbeamter".
Kurz gefasst:
- Datenschutz ist doof. PreCrime ist nutzlos ohne persönliche "Täterdaten".
- die Polizeistatistiken sind geschönt, die Polizei hat real eine Aufklärungsquote von 5%
- Föderalismus ist voll doof. Die Polizei ist aufgesplittet, deswegen ist teilweise sogar die IT inkompatibel, Daten können nicht ausgetauscht werden. Jedes Land muss alles einzeln testen (z.B. Body-Cam), das ist teuer und ineffizient. Wir brauchen eine Superpolizei. "Föderalismus, das haben uns die Allierten aufgedrückt, um Deutschland klein zu halten".
- Vorratsdatenspeicherung ist gut, weil sie zu einem subjektiven Sicherheitsgefühl führt, sie soll aber transparent bleiben. (?)
- Deutschland ist kein Überwachungsstaat und wird nie einer sein, sondern Deutschland soll "zeitgemäß und sicher" sein.
- die Polizei ist schlecht ausgebildet, inkompetent und unmotiviert. Die Ausbildung soll spezialisierter werden, alte Beamte sollen nicht einfach zur Kripo abgeschoben werden.
- die Polizei "überwacht noch gar nicht", das könne sie gar nicht, weil die Technik und das Wissen so schlecht ist

Vom selben Geiste war der folgende Referent, der "Thüringer Minister für Inneres und Kommunales":
- kennen se noch die DDR? Ja? Das war'n Überwachungsstaat! Wir sind kein Überwachungsstaat!
- die Überwachung rettet uns auch in Thüringen vor Islamisten! Irgendwann um Weihnachten sei in Erfurt ein Syrer festgenommen worden, er hätte "Enthauptungs-Videos" geschaut und "Sachen" geplant.
- "Wirtschaftspionage und Kinderpornografie". Kenne se das? Sind schlimme Sachen. Wir brauchen mehr Sicherheit.
- "Wahlbetrug muss bekämpft werden" - null Kontext, hat er einfach so zwischendrin gesagt.
- die Privatsphäre ist rechtlich klar definiert, aber "die heutige Jugend" hätte da eine viel laxere Definition - "Privatsphäre ist persönlich flexibel", das muss berücksichtigt werden.
- dann erzählt er, dass er seine junge Tochter mit den GPS auf ihrem Handy überwacht und immer weiß wo sie ist. Und das ist gut so. Aber wenn ein Hacker das auch kann, dann sieht er rot. Die Polizei braucht mehr Befugnisse um sowas zu verhindern.
- wichtig beim Datenschutz ist die "Verhältnißmäßigkeit".
- "Datenschutz ist schlecht für eine freie Gesellschaft". Ist klar, ne?
- Freiheit und Sicherheit sind gleich viel wert.
- das subjektive Sicherheitsgefühl ist genauso wichtig wie das objektive.

...und dann war's vorbei. Oder auch nicht. Es folgte eine Podiumsdiskussion, aber wirklich neue Sachen waren da nicht dabei. Es kam noch jemand von der Regierung dazu, der hatte vernünftige Positionen, schön, dass der da war. Ich weiß leider nicht mehr wer genau das jetzt war. War irgendwie von der Linken.
Ansonsten haben Polizisten mehr Befugnisse, mehr Gesetze, "Waffengleichheit mit Kriminellen" und noch so einiges mehr gefordert. Relativ wenig Widerspruch bis auf den einen Typen den ich gerade erwähnt habe. Es fielen jede Menge krude Vergleiche ("aktuell können sie sich vorstellen, dass der Polizist ein Fahrrad hat, und der Kriminelle einen Porsche" - "es gibt ja Arbeitsschutzgesetze! Deswegen muss jemand an der Drehbank Sicherheitsschuhe tragen. Und die Polizei, die braucht auch Arbeitsschutz, weil die lebt gefährlich. Also mehr Befugnisse und neue Ausstattung!"- etc.).
Wenn die Polizisten gesprochen haben, hat der ganze Saal geklatscht. Wenn der von den Linken gesprochen hat, haben wir geklatscht. Sonst keiner. Awkward.

Wir haben es bis zum Schluss ausgehalten. Da war dann schon Sturm, die Eingangstür war vom Wind zerstört worden und wir mussten das Gebäude über den Notausgang verlassen. Am Bahnhof war dann der komplette Zugverkehr eingestellt, unser Plan ein Auto zu organisieren scheiterte auch - Autobahn und Bundesstraße waren mittlerweile auch gesperrt. Also konnten wir noch ein wenig die Weltstadt Erfurt genießen und endlich mal in einem ICE sitzen (das war der "Hotelzug für gestrandete Fahrgäste").
Alles in allem haben wir also einen ganzen Tag und viele Gehirnzellen geopfert um euch diese Informationen zu bringen! Ich hoffe ihr könnt das schätzen. :)

Ach ja, wir waren auch im Fersehen: https://www.mdr.de/mediathek/mdr-videos/a/video-169044.html
(ich nehme an wir haben als einzige mitgeschrieben ;))

der maschinenraum und die datenschutz-tagung, teil4 – predictive policing, biometrische Daten

Januar 19th, 2018 § 0 comments § permalink

Dann war endlich Mittagspause! Stehbuffet mit 100 Polizisten. Ein belegtes Brot mit Schinken, und ein belegtes Brot mit...Schinken. Das war die Auswahl. Ganz hinten fanden sich noch ein paar Käsebrote - immerhin was vegetarisches! Dazu gabs Gulasch, Suppe und Kaffee.
Damit war ich schonmal raus. Naja, aber ich habe ja auch die falsche Ideologie - hat mir ein Polizist unlängst bestätigt! Die kennen sich da aus.

Dann ging's auch bald weiter. Der Referent vom CCC war leider erkrankt, dafür war aber jemand vom krautspace in Jena eingesprungen.
Ich muss gestehen, dass ich nicht mehr weiß was der erzählt hat. Es war ganz nett. Und angenehm normal und logisch. Deswegen habe ich es wohl vergessen. Sorry. Irgendwas mit Datenschutz ist wichtig und wir müssen das auch den Kindern beibringen.

Der nächste Referent kam von der Hochschule Mittweida und erzählte uns was über "Predictive Policing" aka PreCrime.
Worum geht's:
- Wahrscheinlichkeiten von kriminellem Zeug, lokal und zeitlich (wann und wo wird wie oft eingebrochen etc.)
- daraus lassen sich Vorhersagen erstellen und dann lässt sich gegenarbeiten (mehr Polizeipräsenz etc.)
- das lässt sich mit einer "Sentimentanalyse von Meinungen" in sozialen Netzwerken koppeln -> Leute auf Facebook regen sich auf? Die bauen bald Mist.
- das ist gut weil: Ressourcen effektiv nutzen, Straftaten verhindern, Ergänzung von Polizeiarbeit
- das ist schlecht weil: fehlende Transparenz, schlechte Daten=schlechte Vorhersagen, unüberwachtes Sammeln, Diskriminierung & Stigmatisierung, Trendumbrüche können nicht vorhergesagt werden

Die Polizei hat das in mehreren Ländern in Testphase und hat Millionen für Software rausgehauen. Ergebnisse sind bisher inkonklusiv.

Der darauf folgende Referent kam ebenfalls aus Mittweida und hatte was zu biometrischen Daten vorbereitet. M.E. bester Vortrag des Abends, weil gut strukturiert, gut erklärt, vernünftige Position (nicht, dass ihr noch denkt ich finde alles doof).
- Gesichtserkennung kann Leute identifizieren; Geschlecht, Alter, Emotionen, sexuelle Orientierung recht akkurat zuordnen
- Geheimdienste, Google, etc.. haben schon jetzt Datenbanken
- biometrische Daten sind schwer sicher zu speichern -> Hash ist nicht praktikabel, deswegen werden Klardaten gespeichert -> schlechter Datenschutz.
- das iphone x hat z.B. komplett eigene Hardware, die nicht mit dem Rest kommuniziert, nur um die Daten für die Gesichtserkennung sicher speichern zu können
- biometrische Daten lassen sich kopieren und überwinden (Maske aus dem 3D-Drucker)
- eine allgegenwärtige Gesichtserkennung wäre das Ende der Privatheit, weil jeder überall und immer eindeutig zuzuordnen ist.

der maschinenraum und die datenschutz-tagung, teil3 – tod und verderben

Januar 19th, 2018 § 2 comments § permalink

Und dann...dann ging's weiter. Ich weiß nicht mehr wie der Vortrag hieß. Ich habe mir die Essenz gemerkt.

Votragender: Ein US-Amerikanischer "Sicherheitsexperte". Qualifikation: er war mal beim Fernsehen.

Erst mal wird sein neues Buch gepusht. Darüber, wie uns KI alle töten wird. Es sind Rezensionen zu seinem Buch zu sehen - zwei Stück. Eine erschienen im Playboy. Eine in "der Kriminalist" - das Vereinsblatt der Polizeigewerkschaft. Ich fange an die Zielgruppe zu erahnen. Aber ich konnte nicht ahnen wie schlimm er wirklich werden würde. Das war...ähm...ein traumatisches Erlebnis. Irgendwie habe ich diesen Vortrag ohne Schlaganfall überstanden, aber nochmal geht das echt nicht gut.

Also: Dramatische Hollywood-Musik. Billige Folien (blaue Cyber-Menschen, Bilder von Leichen nach Terroranschlgen, Drohnen, Blinkenlights, ihr wisst schon). Und ab gehts.

- deutscher Datenschutz ist so doof, der verpixelt sogar Bilder von Kriminellen! Das war im wilden Westen besser!
- deutscher Datenschutz ist so doof, der verhindert die Auswertung von Vorratsdaten! Aber we must stop ze Salafisten! Works in America!
- ze U.S. of A haben übelst geile software, die beschlagnahmen erst einfach alles was video macht, und dann können die die Datumsstempel abgleichen und ein panorama haben und alles sehen!1!
- die Polizei in Kalifornien hat Geräte, die ein Smartphone in 42 Sekunden komplett auslesen können, und dann kommst du wegen der gps-Daten in den Knast weil du mal am falschen Ort warst. UND DAS IST GUT SO. Aber hat der doofe Datenschutz kassiert.
- die Polizei in Kalifornien hat auch Taschen, die als faradayscher Käfig wirken und beschlagnahmte Handys abschirmen - sonst könnten die Kriminellen die ja aus der Ferne löschen! Die haben da PROGRAMME UND ALGORITHMEN für!
- die NSA hat Satelliten, die konnten schon vor 20 Jahren die Bild-Zeitung lesen, die du in der Hand hältst!
- die NSA hat Gesichts-, Iris-, Stimmen-erkennung, die dich nach ein paar Sekunden eindeutig zuordnen kann
- und dann wirst du automatisch von einer KI-Drohne erschossen, die unsichtbar ist
- diese tollen NSA-Satelliten können auch Autos eindeutig identifizieren und dich verfolgen! (ich mag das ja echt gerne mit einem silbernen vw Golf in Berlin austesten)
- dann hat er noch ein bisschen sexistische Kackscheiße von sich gegeben und kurz drauf gefordert wir müssen die bösen Islamisten überwachen, denn die haben ein schlechtes Bild von "unseren" Frauen (das war der Hauptgrund!).

Echt netter Kerl. Fachlich kompetent. 5/5 Sterne.

der maschinenraum und die datenschutz-tagung, teil2 – bodycams

Januar 19th, 2018 § 0 comments § permalink

Die Tagung ging voran, und jetzt erzählte uns ein Polizist auf Koblenz was über Body-Cams - wie die Erprobungsphase bei ihnen lief und wie das jetzt so ist.

Warum Body-Cams? Naja, es gäbe ja in letzter Zeit "erhöhte Gewalt gegen Polizeibeamte". Außerdem sei die Gewalt mehr. Und schlimmer.
(Das diese Statistiken größtenteils echt fies geschönt sind sollte hoffentlich klar sein - wenn Leute sich nicht abschieben lassen wollen und 'ne Sitzblockade machen ist das ja auch schlimme Gewalt gegen Polizeibeamte. Und das ist nunmal mehr geworden.)
Deswegen wurden dann erst mal in "Brennpunkten" Versuche mit Body-Cams gemacht. Mittlerweile sind die aber in "allen Ober- und Mittelzentren" im Einsatz (also alles, was 'n bissl größer als ein Dorf ist).

Auf den Datenschutz wurde (Vergangenheitsform!) dabei wie folgt eingegangen:
- die Polizisten sind deutlich gekennzeichnet, reflektierende Weste mit "Videoaufzeichnung"
- sie weisen frühstmöglich verbal darauf hin, das gefilmt wird
- das Material wird sofort nach der Schicht durchgesehen und wenn nicht relevant gelöscht
- die Videos werden verschlüsselt gespeichert, der Speicher ist intern, die Kamera ist mit einem PIN geschützt
Aktuell wurde das fast alles gekippt und es gibt neue Gesetze:
- die Polizisten sind nur noch ein bisschen gekennzeichnet. Wegen der auffälligen Westen seien sie nämlich zu "Zielscheiben" geworden und mit "Laserpointern und Zwillen" angegriffen worden.
- laut neuem Gesetz dürfen sie nur "zum Schutz" und bei "Anhaltspunkten" (keine Tatsachen!) filmen. Also immer. "Der sieht aggressiv aus" reicht als Begründung, sagte der Vortragende.
- das Material wird 30 Tage gespeichert. Es sei nicht möglich, das direkt durchzusehen, zu viel Arbeit. Also liegts jetzt 30 Tage rum. Auf einem Server. Im Internet. Unverschlüsselt. Aber das ist toll, weil es wird nach 30 Tagen automatisch gelöscht (wenn nicht relevant), also weniger Arbeit. Yeah!

Und warum sie die jetzt eingeführt haben? Nun, die Rückmeldung der Anwender (Polizisten) war durchweg positiv.
- bessere Eigensicherung (weil ja sonst niemand dem Polizisten glaubt)
- wirkt deeskalierend (weil die Leute Angst vor der Kamera haben)
- weniger "unbeteiligte Dritte", die dazwischengehen (wieder: Angst vor der Kamera)
- die Bevölkerung nimmt es positiv auf (?)
- absolut keine negativen Rückmeldungen in Umfragen etc..

Hmm. Merkwürdig, diese letzten zwei Punkte, nicht wahr? Wer hat denn dies Umfragen gemacht? Ah, nun, da gab es zwei Bachelorarbeiten und eine Masterarbeit! Sehr wissenschaftlich korrekt also. Übrigens alles an der Hochschule der Polizei. Weil das ja garantiert objektiv abgelaufen ist und es da keinen Interessenkonflikt gibt.
Supi.

Achja: Ihr dürft nicht zurückfilmen. Recht am Bild und so. Die Polizei beschlagnahmt dann eure Kamera und/oder zwingt euch das Material zu löschen.