Kapitalismuskritik

März 31st, 2008 § 0 comments § permalink

ist ja ein Sport, den ich schon seit längerem betreibe. Irgendwie scheint der aber mittlerweile echt zu einem Breitensport geworden zu sein. Ich meine damit nicht die Sommerspiele des letzten Jahres, sondern viel mehr so Sachen, wie sie heute in der Zeit (die bisher ja nicht als Fahne der Revolution bekannt ist) zu lesen sind:

Mit einem Wort: Wir werden Zeugen davon, wie die prophetische Verheißung des Kapitalismus auskühlt und ihre Strahlkraft verliert. Die säkulare Utopie des Marktes (»Wohlstand für alle«) zerfällt ebenso wie die Schulbuch-Weisheit, Märkte seien per se effizient und gerecht.

oder:

Was für den Glauben an die Konsumfreiheit gilt, gilt für seine Zwillingsschwester, die gute alte Fortschrittsreligion, schon lange. Sie ist aschfahl geworden und lockt so recht niemanden hinterm Ofen hervor. Was einmal »heiliger« Fortschritt hieß, das ist auf eine profane Innovation zusammengeschnurrt.

oder auch:

Selbst freundliche Opfergaben, zum Beispiel freiwilliger Lohnverzicht, stimmen den Willkürgott der Rendite dann nicht mehr gnädig.

Selbst wenn ziwschendrin auch alltbekannte Gemeinplätze wie der folgende eingestreut sind:

Die Fronten verlaufen nicht mehr wie vor 1989 zwischen Staatswirtschaft und Marktwirtschaft, sondern zwischen zwei Spielarten des Kapitalismus, zwischen einem autoritären und einem freiheitlichen.

ist's ein doch sehr lesenswerter Text. Link

Honeypots

März 3rd, 2008 § 0 comments § permalink

sind als Sicherheitsinstrument mittlerweile schon fast klassisch. Das mensch die auch als Waffe gegen die ÜberwacherInnen einsetzen kann ist auch kein wirklich neues Konzept. Das digitale Logbuch des Deutschlandfunks hat da aber einen schönen neuen Ansatz gefunden, der mich auch beim wiederholten Hören (mp3) vom Stuhl packt.

Das Kapital in Fraktur

März 3rd, 2008 § 0 comments § permalink

zu setzen wäre eine ziemliche kulturelle Fehlleistung. Besonders, wenn mensch das – sagen wir mal – 1936 als Raubdruck in Deutschland getan hätte. Und dass es sich hierbei um eine solche handeln würde könnte sogar Erika Mustermann [Müllhalde Bild] einsehen.

Dass es ähnlich ist, linke [NYT], gesellschaftskritische Filme mit propriäteren Codecs zu komprimieren und in die archivierende Wolke des Internets zu stellen scheint sich aber noch nicht so rumgesprochen zu haben. Was daran echt faszinierend ist, ist, dass dort jedes Stückchen Hollywood bereits vor dem Kinostart mit Freien – oder zumindest mit Freier Software entschlüsselbaren – Codecs veröffentlicht wird. Andere Veröffentlichung führt sehr schnell zu Stürmen des Entsetzens und/oder Neuveröffentlichung ein einem Frei zugänglichen Codec. Nicht so, wenn es sich um gesellschaftskritische und/oder linke Filme handelt. Die gibt's dann halt nur als .wmv oder – noch schlimmer – .ratDVD (oder so).

Worum's eigentlich geht: In der alternativen Mediathek liegt Bertoluccis Novecento ab demnächst als zwei DVDs in englisch und italienisch mit deutschen Untertiteln vor. Aber erst nachdem ich gestern stundenlang Daten auf eine befreundete Windowsmaschine kopiert und diese Windowsmaschine die ganze Nacht dekomprimiert hat. Ich schau mal wo und wie ich das neu komprimiere und veröffentliche, stay tuned.

Civilization IV

März 2nd, 2008 § 0 comments § permalink

hat nicht nur grafisch seinen Vorgängern viel voraus, sondern auch die KI ist deutlich schicker geworden. OK, die Oberflächen – spiegelndes Eis, glitzerndes Wasser – beanspruchen die Grafikkarte ein klein wenig, das ist mensch mittlerweile aber von Spielen gewöhnt. Wozu haben die meisten Menschen mittlerweile mehr Arbeitsspeicher auf der Grafikkarte als sie noch vor drei Jahren im Computer hatten, wenn  nicht  um das Wasser glitzern zu lassen?

Die KIs sind insofern besser geworden, dass sie auf  Übermacht nicht mehr mit blinder Aggressivität sondern viel mehr mit Unterwürfigkeit reagieren (sonst sind sie halt als nächstes d'ran mit vernichtet werden ;-) ). Und wenn's mit der Unterwürfigkeit nicht so funktioniert, sind sie sehr, sehr käuflich geworden.

Was sich nicht geändert hat, ist, dass mensch tage-, gar wochenlang d'ran hängen bleibt – wie's mir in der vergangenen Woche passiert ist. Deshalb ist hier auch so wenig passiert. Soll nicht mehr vorkommen.

Link Müllhalde

Where am I?

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