Statement zur ‚digitalen M18‘

April 24th, 2020 § 4 comments

Heute abend soll eine "Party in der digitalen M18" stattfinden.
Eigentlich würden wir uns ja freuen, wenn der StuKo sich stattdessen aktiv für die Belange der Studierenden einsetzen würde (z.B. in Bezug auf das kommende Semester), aber offenbar ist Party wichtiger. Ok, nehmen wir jetzt erst mal so hin.
Wir wollen aber trotzdem etwas klarstellen, weil wir darauf angesprochen wurden: Der Maschinenraum (und auch das Referat Digitale Infrastruktur) haben nichts, aber auch wirklich nichts mit dieser Party zu tun, und wir unterstützen das auch absolut nicht. Weder ideell, noch hard- oder softwareseitig.
Anstatt unsere selbstgehosteten, datenschutzfreundlichen Webservices zu nutzen (die auf unserem eigenen Server im SCC laufen), und die von Studierenden betreut werden, hat der StuKo wieder einmal in Eigenregie eine fragwürdige Aktion durchgezogen ohne auf (im eigenen Haus!) vorhandene Infrastruktur und Kompetenzen zurückzugreifen.
Wir setzten uns seit Jahren für mehr Datenschutz ein, für freie Software, für selbstverwaltete, dezentrale Lösungen - und der StuKo setzt auf Discord. Eine proprietäre Software mit schlechtem Datenschutz und Servern in den USA. Alle persönlichen Daten der Teilnehmenden sind jetzt also bei einem großen Unternehmen gelandet und werden ausgewertet und meistbietend verkauft. Außerdem auch noch eine Plattform, die sehr aktiv von rechten Netzwerken genutzt wird und dagegen nicht vorgeht (weil sie ja auch mit Nazis Gewinn machen). Genau die Dinge also, gegen die wir uns immer eingesetzt haben.
Wir sind unzufrieden mit der Gesamtsituation.
#NotMyStuKo

§ 4 Responses to Statement zur ‚digitalen M18‘"

  • Dirk Slawinsky sagt:

    Liebe Mitglieder des Maschinenraums,
    diese Pranger-Attitüde ist echt unangebracht. Anstelle das direkte Gespräch zu suchen, werden hier Anschuldigungen ausgesprochen und Dinge behauptet, die schlichtweg falsch sind.

    1. Die Organisation dieser digitalen M18 erfolgte von einer vom StuKo unabhängigen Gruppe, die selbstständig nach einer Möglichkeit gesucht hat, sich in Coronazeiten miteinander zu vernetzen und zu "treffen". Da wir in anderen Zusammenhängen positive Erfahrung mit discord gemacht haben, wurde auf dieses Medium zurückgegriffen. Die von euch genannten Dinge zu diesem Anbieter waren und sind uns derzeit nicht bekannt.
    2. Der StuRa, der StuKo und VertreterInnen in der KTS kümmern sich gerade verstärkt um die studentischen Belange im Rahmen der besonderen Situation im kommenden Semester. Eure Unterstellung, dass sich niemand kümmere, empfinde ich als Beleidigung gegenüber den Personen, welche gerade viel Zeit dafür opfern, trotz eigentlicher Verpflichtungen.
    3. Im Vorfeld wurden Aktionen rund um die digitale M18 über mehrere Kanäle groß und breit angekündigt. Auch die Referate und Initiativen wurden nach meinem Informationsstand per Mail über die geplanten Dinge informiert. Warum wurde an dieser Stelle von euch kein Kontakt aufgenommen?
    4. Das Discord von rechten Netzwerken genutzt wird ist ja bekannt, genau so werden Programme wie Skype, Nextcloud, Trello, uvm. nachweisbar von Rechten Gruppierungen genutzt. Sollen wir auf die Nutzung dieser also ebenso verzichten? Discord ist kostenlos und wird auch von vielen andern nicht-rechten Gruppierungen genutzt, wie Grüne Jugend, Jusos, Solid, und FFF.

    Ich bin hier als Privatperson und habe in der Studierendenvertretung kein Amt mehr inne. Schlussendlich will ich aber um eine Sache bitten: Redet und kommuniziert miteinander wenn man Probleme hat oder zumindestens erkennt. Wir können es nicht erahnen wenn jemand Sorgen hat. Anstelle hier öffentlich Leute vorzuführen, sollte man aufeinander zugehen. Fordern kann und darf man viel, muss aber dafür auch die die Argumente der "andere Seite" anhören. Wir sind gesprächsbereit!

  • aurora sagt:

    Lieber Dirk,
    ich bin etwas irritiert, dass du im Text eine Pranger-Attitüde zu erkennen scheinst. Das mit den Anschuldigungen und falschen Vorwürfen sehe ich auch nicht, in Text sind nur Fakten aufgelistet (sogar mit Quellenangaben). Aber gut. Zu deinen konkreten anprangernden Anschuldigungen:
    1. wurde so nicht kommuniziert. Einladung und Blogpost kamen direkt vom StuKo, nicht von einer "unabhängigen Gruppe". Bzgl. eures Kenntnisstandes von Problemen mit Discord widersprichst du dir in 4 übrigens etwas selber.
    2. falls Sachen im Hintergrund passieren, wäre es schön die zu kommunizieren, optimal auf der Website - dort wo sie alle sehen können. Da ist aber nur ein Beitrag über die Party. Abseits von der Arbeit des Referates Pol.B (einer vom StuKo unabhängigen Gruppe) sehen wir keine konkrete Auseinandersetzung.
    3. "Groß und breit" beschränkt sich auf eine E-Mail an die Initiativen. Hätte ich nicht Zugriff auf ein betroffenes Mail-Konto, hätte ich nichts davon mitbekommen. Zum Zeitpunkt der Mail waren auch schon Fakten geschaffen, eine offene Diskussion hat nie stattgefunden.
    4. Ja, ihr solltet auf die Nutzung von proprietärer Software verzichten. Im Falle von Nextcloud und anderen dezentralen Angeboten solltet ihr darauf verzichten Server zu nutzen die sich nicht von rechter Ideologie abgrenzen. Ist nicht so schwer. Und Discord ist nicht "kostenlos", Discord ist umsonst. Wie bei allen kommerziellen Diensten zahlt ihr mit euren Daten. Im Kapitalismus gibt's nix geschenkt.

    Und ganz allgemein: Macht doch mal die StuKo-Sitzungen wieder öffentlicher und veröffentlicht auch mal die Protokolle der letzten Jahre. Vorher ist es etwas scheinheilig mehr Offenheit und Kommunikation zu fordern. Ist ja schön wenn ihr gesprächsbereit seid, dann müsst ihr aber auch Ort & Zeit für Gespräche bieten.

  • Knut sagt:

    Liebe Auroa,

    Kurzer Einschub:
    Entschuldigung für die Unklarheiten, die StuKo-Sitzungen waren und sind immer öffentlich für alle studierende, um das auch während der geschlossenen M18 zu geährleisten posten wir unsere TO seit neusten auch auf der m18-Website: https://m18.uni-weimar.de/blog/post/16962

    Die Protokolle sind auch alle Öffentlich: https://m18.uni-weimar.de/service/protokolle

    Bei Unklarheiten kannst du uns immer ansprechen, ansonsten schaffst du nur mehr Verwirrung.

    Herzliche Grüße
    Knut

  • aurora sagt:

    Lieber Knut,
    es freut mich sehr, dass unsere Kritik offenbar etwas bewegen konnte!
    Schön, dass ihr heute (zwei Tage nach diesem Beitrag) erstmalig wieder eine TO gepostet habt und auch mal verlautbart habt, wie wir denn an den digitalen Sitzungen teilnehmen können. Und sogar Protokolle hochgeladen habt! Auch heute. Nach der Kritik, die wir übrigens seit Monaten (Jahren?) üben und für die wir euch bereits im Januar (!) die Website für internen Zugriff eingerichtet haben (damit die Ausrede mit dem Datenschutz entkräftet werden konnte).
    In der guten alten Zeit (ihr wisst schon, als es noch mehr Lametta gab) wurden die Termine der StuKo-Sitzungen noch auf der m18-Website angekündigt und Student.innen wurden explizit eingeladen - aktuell ist es eher so, dass wir als "Eindringlinge" komisch angeschaut werden, wenn wir uns denn mal auf eine StuKo-Sitzung verirren, und um rauszufinden wann denn jetzt überhaupt eine Sitzung ist müssen wir erst StuKoten fragen. Offenheit sieht für mich anders aus, aber vielleicht habe ich auch unrealistische Vorstellungen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

What's this?

You are currently reading Statement zur ‚digitalen M18‘ at maschinenraum.

meta