Die junge Freiheit

Juni 5th, 2008 § 0 comments

ist eine definitiv unlesenswerte Wochenschrift, die nicht als rechtsradikal bezeichnet werden darf. Dennoch schafft sie's immer mal wieder Themen auch im medialen Mainstream zu setzen. Hier ein wenig länger, die Geschichte eines medialen Skandals (Hier ist der Soundtrack zu diesem Artikel):

Die Tatsachen:

Die Grüne-Jugend hatte vom 23. bis 25. Mai in Bonn ihren Bundeskongress. Aufgrund der aufziehenden nationalen Trunkenheit, haben sie dort zu ihrem Bier einen schwarz-rot-goldenen Lappen geschenkt bekommen. Da es augenscheinlich nicht das erste Bier war, zu dem sie diesen Lappen geschenkt bekommen haben, haben sich drei von ihnen so um den, auf dem Boden liegenden, Lappen gestellt, dass beiM der/dem BetrachterIn der Eindruck entstehen könnte, sie würden darauf pinkeln. In einem Beweis ihrer vorbildlichen politischen Feinfühligkeit haben sie diese Bilder auf ihrer Bundesverbands Website veröffentlicht. So weit, so Grüne Jugend. Die sind halt so.

03 Juni 2008

Im Rahmen eines Ausflugs durch das Internet – dass er wohl Weltnetz nennt, er ist ja nicht rechtsradikal – ist ein gewisser Felix Krautkrämer über oben beschriebene Bildergalerie gestolpert. Da er ja nicht nur nicht rechtsradikal, sondern auch Journalist ist – er würde dies wohl Schreiber nennen – für die im Titel genannte Wochenschrift oder deren Website – es reicht, er ist ja kein Rechtsradikaler – hat er da einen Artikel geschrieben (von diesem Link distanziere ich mich ausdrücklich).

Da die Grüne Jugend mit ihrer Feindbeobachtung ein klein wenig schneller ist als die JF, haben sie die betreffende Bildergalerie – auf Wunsch der abgebildeten jungen Männer – aus dem Internet entfernt.

04. Juni 2008

Ein gewisser Marcus Schmidt – ebenfalls Journalist bei/für die JF – kommt morgens in sein Büro stellt fest, dass die Grüne Jugend die von ihm am Vortag besprochenen Bilder aus dem Internet entfernt hat. Das findet er so skandalös, dass er sich gesondert darüber äußern musste (auch von diesem Link distanziere ich mich ausdrücklich).

Dass die JF nicht rechtsradikal ist, verwundert es auch nicht, dass sie mit ihren Beiträgen heftige Diskussionen in auf keinen Fall politisch vorbelasteten Foren ausgelöst hat (Von diesen Links distanziere ich mich so weit es technisch nur möglich ist).

Die vertrauenswürdigste Zeitung seit Erfindung des bedruckten Papiers hat sich davon dann zu diesem Tiefstand des objektiven Politikjournalismus hinreißen lassen. Leider gibt sie wie immer keine Quellen an, weshalb wir nicht wissen ob in der Redaktion der Blöd nicht-rechtsradikale Zeitungen oder rechtsradikale Foren gelesen werden.

In einem weiteren Schritt des Nachweises der politisch neutralen Konservativität der JF stellt der Idiotenkreisverband Zittau eine Strafanzeige gegen die Grüne Jugend.

Irgendwann im Verlauf der Nacht, hat der gelangweilte Nachtwächter einer sonst vertrauenswürdigen Nachrichtenagentur, den Bildartikel einfach mal über den Ticker laufen lassen – leider war ihm nicht langweilig genug, sich eigene Gedanken zu machen, weshalb's von hier an bergab ging.

Heute

Die Welt übernimmt's vom bunten Schwesterblatt.

Der Focus schreibt's ab.

MSN übernimmt's.

Kommentar

Ich bin dann mal gespannt wie lange die sogenannte etablierte Presse noch ohne Eigenrecherche voneinander abschreiben wird ...

Sonst kann ich mich nur einem Bundesvorstandsmitglied der Jungen Union anschließen, das hier nicht genannt werden kann:

Ich werde für Euch beten.

... so es einen Gott gäbe an den ich glauben könnte.

Nachtrag (14:06h): Der Focus hat dann die Telefonnummer des Bundesvorstands der Grünen Jugend gefunden.

Nachtrag (14:15h): Der Sturm bricht los. SPIEGEL online soll sich auch schon interessieren. Ich überlasse den weiteren Pressespiegel den Kommentaren.

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