weed-online.org

Juli 13th, 2008 § 0 comments § permalink

ist entgegen erster Vermutungen keine online Quelle für Rauchkraut. Weed ist in diesem Zusammenhang ist das Akronym für World Economy Environment & Development – nein, ich weiß jetzt nicht ob's ein Backronym ist, die hießen schon so, als ich sie das erste Mal getroffen habe. WEED beschreibt sich selbst als Nichtregierungsorganisation.  nachdem die aber Unmengen an extrem lesenswerten Newslettern, Broschüren und Arbeitspapieren produzieren, würde ich die eher als Thinktank bezeichnen.

Viele der Publikationen von WEED beschäftigen sich mit den üblichen Verdächtigen der Globalisierungskritik und Kapitalismusbeobachtung. Jetzt haben sie sehr erfrischend einen klassischen Analyseweg – filmische Dokumentation einer globalen Wertschöpfungskette – zu bisher eher unbeachteten Produkten genommen: Computer. Und, ja, die werden unter den selben Bedingungen hergestellt wie T-Shirts, Sneaker und Unterhaltungselektronik, worüber in der Vergangenheit ja schon mehr als genug berichtet wurde. (Filmbeschreibung, noch eine)

Da der Film – vermutlich – unter einer CC-Lizenz veröffentlicht wurde gibt's dafür wahrscheinlich legale Torrent-, eMule- und Azureus-Links. Unbedingt saugen und schauen.

Und, ja, das war das letzte worüber ich nachgedacht habe, als ich vergangenen Sommer den Weg meines neuen Notbooks aus dem Pearl-River-Delta nach München verfolgt habe.

Lidl

April 9th, 2008 § 0 comments § permalink

hat seine MitarbeiterInnen offensichtlich ähnlich eng überwacht wie die DDR ihre BürgerInnen. Dass der Stern das aufgedeckt hat war ein hübsches Stückchen Journalismus, das dann in den vergangenen Wochen auch die verdiente Resonanz nach sich gezogen hat.

Leider bin ich erst heute via netzpolitik.org auf einen wunderbaren Artikel in der SZ gestoßen, der die Protokolle in guter Germanistenmanier auseinander nimmt und mit Sätzen wie diesem verdeutlicht, wie kafkaesk der Spätkapitalismus mittlerweile auch bei uns geworden ist.

Dass der Staatssozialismus die Bettgeschichten seiner Bürger ausspionieren musste, war ein Zeichen seiner Schwäche.

Wenn der Kapitalismus auf dieselben Methoden zurückgreift, kann es mit seiner Überlegenheit nicht weit her sein.

Kapitalismuskritik

März 31st, 2008 § 0 comments § permalink

ist ja ein Sport, den ich schon seit längerem betreibe. Irgendwie scheint der aber mittlerweile echt zu einem Breitensport geworden zu sein. Ich meine damit nicht die Sommerspiele des letzten Jahres, sondern viel mehr so Sachen, wie sie heute in der Zeit (die bisher ja nicht als Fahne der Revolution bekannt ist) zu lesen sind:

Mit einem Wort: Wir werden Zeugen davon, wie die prophetische Verheißung des Kapitalismus auskühlt und ihre Strahlkraft verliert. Die säkulare Utopie des Marktes (»Wohlstand für alle«) zerfällt ebenso wie die Schulbuch-Weisheit, Märkte seien per se effizient und gerecht.

oder:

Was für den Glauben an die Konsumfreiheit gilt, gilt für seine Zwillingsschwester, die gute alte Fortschrittsreligion, schon lange. Sie ist aschfahl geworden und lockt so recht niemanden hinterm Ofen hervor. Was einmal »heiliger« Fortschritt hieß, das ist auf eine profane Innovation zusammengeschnurrt.

oder auch:

Selbst freundliche Opfergaben, zum Beispiel freiwilliger Lohnverzicht, stimmen den Willkürgott der Rendite dann nicht mehr gnädig.

Selbst wenn ziwschendrin auch alltbekannte Gemeinplätze wie der folgende eingestreut sind:

Die Fronten verlaufen nicht mehr wie vor 1989 zwischen Staatswirtschaft und Marktwirtschaft, sondern zwischen zwei Spielarten des Kapitalismus, zwischen einem autoritären und einem freiheitlichen.

ist's ein doch sehr lesenswerter Text. Link

Onkel Noam aus dem Netz

Februar 16th, 2008 § 0 comments § permalink

Onkel Noam wurde – letzte Woche – im Alternet zu unseren südamerikanischen Freunden und das von ihnen gebildete Gegengewicht wider die Schwerkraft des IMF interviewt. Interessant, wie er den wachsenden Widerstand gegen die Monroe Doktrin sieht.

Und wie immer brilliert er mit kleinen Gemeinheiten gegen den "globalen Norden":

So it's therefore bitterly hated by the West, which despises democracy, because it's much too dangerous.

Und natürlich die immer wieder faszinierenden Definitionen von Tyrannei und Demokratie, die die derzeitige US-Regierung so vornimmt:

Tyranny means you don't do what the United States says. Just like moderation means that you're like Saudi Arabia and you do do what we say.

Link

Corporate Welfare

Januar 24th, 2008 § 0 comments § permalink

Bei Artikeln in denen Privatisierung so beschrieben wird bin ich fast versucht sie im Volltext hier wiederzugeben:

Hoheitsrechte verkauft wurden wie Regalien im Mittelalter. Treffender als der allgemein verwendete Begriff "neoliberal" wäre deshalb "neofeudal"

Da das nicht geht gibt's hier nur den Link.

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