Prokrastination

Juli 4th, 2008 § 0 comments § permalink

hat hier auch endlich mal einen Artikel verdient. Also eigentich wollte ich den ja schon längst geschrieben haben aber ... [setzen Sie hier eine beliebige Ausrede ein].

Die allwissende Müllhalde meint zu dem Thema ja, dass es sich dabei um

eine Bezeichnung für das Verhalten von Menschen, die das Erledigen notwendiger, aber ihnen unangenehmer Dinge immer wieder verschieben.

handelt. Das klingt fast wie aus einem Wörterbuch für Psychologie abgeschrieben. Zum Glück hat da noch einE WikipedianerIn hinzugefügt, dass

Aufschieben ist jedoch auch eine wichtige Kulturleistung, eine traditionsreiche Strategie.

Was zumindest ein klein wenig versöhnt.

Was ein guter Junge so tun sollte.Über das Phänomen als solches wurde in den letzten Jahren mehr geschrieben als mensch eigentlich lesen will ... und Strategien dagegen gibt's auch mehr als mensch eigentlich befolgen können will. Nur wirklich gut und aus Sicht einer/s Betroffenen hat's bisher noch niemand in den kulturellen und verwertungslogischen Zusammenhang gestellt. Bzw. ausgerechnet dieser Schlüsseltext zum Thema ist eigentlich schon geschrieben, muss nur noch getippt werden.

Zum Glück hat sich Heike Faller von Der Zeit jetzt die Zeit genommen ein Buch über ein vollkommen anderes Thema zu schreiben. Da sie eine höchstdisziplinierte Menschin ist, ist dabei dieser wunderbare Artikel entstanden.

Ein absolutes Muss für Menschen, die auch mal was liegen lassen.

Alan Sondheim

Juli 4th, 2008 § 0 comments § permalink

wird von der allwissenden Müllhallde als Poet und Kritiker bezeichnet. Da ich Alan seit mehreren Jahren über eine gemeinsame Lieblingsmailingliste kenne, finde ich diese Beschreibung deutlich zu kurz. Alan Sondheim ist viel mehr so etwas wie ein künstlerisches Universalgenie des Internets. Der Übergang von Gedichten zu Bildern zu Tönen zu Filmen verschwimmt immer wieder. Bei ihm wird aus Code Poesie und aus Poesie werden Bilder.

Wie die beiden Bilder, die sich derzeit bei mir stündlich als Schreibtischhintergrund abwechseln. Ich weiß nicht, was mich an ihnen fasziniert aber sie fühlen sich einfach sehr gut an.

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Überwachen und Normieren

Juli 4th, 2008 § 1 comment § permalink

sind, wie ich während der Gestaltung des hier veröffentlichten Plakats feststellen musste, auch Kulturtechniken. Am 10. Juli kommt der hochspannende Prof. Dr. Friedrich Balke zum Abschluss unserer Vortragsreihe um 20:00h in's mon-ami und erzählt uns etwas über die gesamtgesellschaftlichen Auswirkungen eben jener Kulturtechniken.

Morsen

Juli 3rd, 2008 § 0 comments § permalink

steht auf der Rotenliste der bedrohten Kulturtechniken relativ weit oben. Irgendwie find ich's schade, weil's der erste geglückte Versuch war, eine binär codierte, formale Sprache zur Übermittlung von Nachtichten in natürlicher Sprache zu finden. Das elegante daran ist, dass das gesamte System so simpel gehalten wurde, dass Menschen es wirklich noch beherrschen, also "Morse sprechen" können. Anders als die meisten anderen binären Codierungen ist Morse sozusagen noch fast "natürlich". Auch, wenn so Sachen wie Sonderzeichen und Groß-/Kleinschreibung dabei über Bord gegangen sind, ist's immer noch sehr elegant. Z.B. bedeutet

..-. . .. -. - .-.-.- --- .-. --.

feint.org (Dank an).

D'rauf gekommen bin ich, weil

... --- ...

das wohl berühmteste Signal in Morse heute oder gestern vor hundert Jahren als Standard Notsignal für Schiffe eingeführt wurde (Link, via).

Und von der allwissenden Müllhalde erfahren wir überraschender Weise, dass es sich bei allen Ausschriften um Backronym handelt – hätte ich nicht gedacht.

Everything is Miscellaneous

Juli 1st, 2008 § 0 comments § permalink

Der Text über reiser hatte durchaus was wirres, was lustigerweise nicht ganz unsinnig ist. Gerade werfe ich einen Blick über die C++ Folien, die leider nur aus dem Uninetz verfügbar sind, als mich ein Schema mit dieser fiesen Hierarchie anspringt, in der die Welt in Obejekte unterteilt sind, die in belebte und unbelebte Dinge unterteilt sind wobei die die belebten in Pflanzen und Tiere yada yada.
Warum solche Hierarchien nicht die genehmste Abstraktion aller Zeiten sind demonstriert David Weinberger deutlich unterhaltsamer als ich.

Mit diesem herrlichen Rant im Hinterkopf wird das Problem mit den Namensräumen hoffentlich sinnvoller.